Theodor-Haecker-Preis der Stadt Esslingen

13.03.2022

Als Zeichen der Solidarität wird der »Theodor-Haecker-Preis der Stadt Esslingen am Neckar – Internationaler Menschenrechtspreis für politischen Mut« außer der Reihe an die belarussische Aktivistin Maria Kalesnikava verliehen.

»Maria Kalesnikavas beispiellose Tapferkeit und ihr ungebrochener gewaltfreier Widerstand gegen das Terrorregime Lukaschenko stehen stellvertretend für viele Menschen, die in Belarus unter persönlichen Gefahren für Freiheit und Bürgerrechte kämpfen«, rechtfertigt Oberbürgermeister Matthias Klopfer die Entscheidung, den Theodor-Haecker-Preis der Stadt Esslingen am Neckar außer der Reihe zu vergeben.

Stellvertretend nimmt ihre Schwester Tatsiana Khomich den Preis entgegen. Die Laudatio auf die Preisträgerin hält die Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg, Muhterem Aras MdL. Durch die Veranstaltung führt Barbara Straub, Beauftrage für Chancengleichheit der Stadt Esslingen am Neckar.

Im Rahmen der Preisverleihung zeigen Viktoriia Vitrenko und Jasmin Schädler, Gründerinnen der InterAKT Initiative e. V., eine musikalische Lecture Performance unter dem Titel »Liebe ist stärker als Angst! Maria Kalesnikava und die politische Kunst«.

Der Theodor-Haecker-Preis wird an Persönlichkeiten oder Gruppen vergeben, die sich in herausragender Weise um Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, Frieden und Menschlichkeit verdient gemacht haben und deren Werk der Tradition Theodor Haeckers würdig erscheint. Zusätzlich kann eine Ehrengabe verliehen werden.

Theodor Haecker (1879-1945), war Philosoph, Kulturkritiker und Schriftsteller. Er lebte viele Jahre in Esslingen. Während der NS-Zeit war Haecker mit Redeverbot belegt. In dieser Zeit entstand sein wichtigstes Werk, die Tagebuchaufzeichnungen "Tag- und Nachtbücher".

Stadt Esslingen

Artikel


„Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“

09.12.2020

STUTTGART

Presseerklärung von Annette Eckerle, MdJ:

Maria Kalesnikava wird mit dem Menschenrechtspreis 2021 der Gerhart und Renate Baum Stiftung ausgezeichnet. Die Verleihung findet bei ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart 2021 statt

Das Team von Musik der Jahrhunderte und alle Künstler*innen, die mit dem Haus arbeiten, freuen sich sehr darüber, dass ihre Kollegin Maria Kalesnikava mit dem Menschenrechtspreis 2021 der Gerhart und Renate Baum Stiftung ausgezeichnet wird. Die Stiftung selbst will diesen Preis als „eine Verbeugung vor dem Mut und der Kompromisslosigkeit einer Kämpferin“ verstanden wissen. Der Preis ist mit 10.000 Euro verbunden und wird am Sonntag, 7. Februar 2021 im Rahmen von ECLAT Festival Neue Musik Stuttgart von Tatsiana Khomich, der Schwester Maria Kalesnikavas, entgegengenommen.

Mit dem Menschenrechtspreis wird von der Gerhart und Renate Baum Stiftung aber nicht nur die Person Maria Kalesnikava mit ihrem bedingungslosen Einsatz für Recht und Demokratie in Belarus geehrt. Der Preis ist – nach der Verleihung des Sacharow Preises vor wenigen Wochen an die belarusische Demokratiebewegung - auch als Würdigung des mutigen belarusischen Volks und insbesondere der belarusischen Frauen gedacht. Denn noch immer gehen zig-Tausende Belarus*innen seit August 2020 jeden Sonntag auf die Straße, obwohl das Lukaschenka-Regime immer brutaler agiert und allwöchentlich über 300 Menschen unter Einsatz von roher Gewalt verhaftet.

Maria Kalesnikava bei Musik der Jahrhunderte

Das Team von Musik der Jahrhunderte unterstützt mit Maria Kalesnikava nicht zuletzt eine wunderbare Kollegin und Künstlerin, die für das Haus und seit 2018 insbesondere für das Festival neue Musik ECLAT sehr erfolgreich als Social-Media-Managerin aktiv war. Mit ihrer Begabung, Menschen zu erreichen und starke Bilder zu setzen, leistete sie eine herausragende Arbeit. Parallel hierzu war sie mit ihrem unerschöpflichen Ideenreservoir die treibende Kraft bei dem von ihr mitbegründeten Neue-Musik-Ensemble TRIO vis-à-vis. Und sie war Mitbegründerin des Festivals Artemp sowie der Stuttgarter Initiative InterAkt.

Die Künstlerin und Musikerin Maria Kalesnikava wurde in unglaublich kurzer Zeit zur charismatischen Führungsfigur der belarusischen Demokratiebewegung, weil sie, wie die Gerhart und Renate Baum Stiftung es formuliert hat, um die nachhaltige Kraft der Kunst weiß, Räume zur Veränderung zu schaffen, oder wie es einst Friedrich Schiller formulierte: „…die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“

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