Öffentliche Solidaritäts­kundgebung

19.09.2020
Stuttgart

anlässlich der Verschleppung von Maria Kalesnikawa mit Statements von Zeitzeugen, künstlerischen Beiträgen, Redebeiträgen sowie der Veröffentlichung einer Postkartenaktion

Stuttgart
Oberer Schlossgarten vor dem Schauspielhaus
Veranstalter: S-K-A-M e.V.

REDEBEITRÄGE:
– Petra Olschowski, politische Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
– Stefan Kaufmann MdB (CDU)
– Dr. Regula Rapp, Rektorin der HMDK Stuttgart
– Petra Rühle (Die Grünen)
– Dejan Perc (SPD)
– Marc Gegenfurtner, Leiter Kulturamt der Stadt Stuttgart
– Moderation / Hosting: Prof. Nikola Lutz, 1. Vorsitzende S-K-A-M e.V.

KÜNSTLERISCHE BEITRÄGE:
– Talking Drums - Percussionensemble der HMDK, Leitung: Prof. Klaus Dreher mit Jiyeon Kim, Nozomi Hiwatashi, Hyunsong Lee, Augustin Lipp
– HaJo Fuss – Flöte
– Studierende der HDMK
– TRIO vis-à-vis – Natasha Lopez, Hugo Ranneau
– V.I.A Belasol und Nikola Lutz (Gast)


ZEITZEUGEN AUS BELARUS
– Moderation: Elise Chemla

Präsentation Postkartenaktion für Mascha

Dr. Regula Rapp fand für diese Situation die folgenden Worte:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren!
Der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim hat gesagt: „Musik ist mit dem Leben eng verbunden und ein wahrer Musiker (eine wahre Musikerin) muss im Leben stehen“. Musikalische Bildung sei humanistische Bildung, Musik ein „Experiment in Utopie“. Und dieses Experiment dürfe nicht, dürfe nicht nur „als Flucht vor der Realität verstanden werden, sondern auch als Eingriff in diese“.
Maria Kolesnikowa hat an unserer Hochschule für Musik und Darstellende Kunst studiert, und sie ist Musikerin und Künstlerin geworden. Dass sie nicht nur die Grenzen ihrer Disziplinen, der Flöte, der Alten und der Neuen Musik, überschritten hat, dass sie nicht nur neue Kunstprojekte und interdisziplinäre Projekte entwickelt hat, sondern darüber hinaus ein gesellschaftliches Bewusstsein und politisches Engagement entwickelte, etwas bewirkt hat in den Künsten und in der Gesellschaft: Das macht uns stolz und froh.
Heute ist aber nicht der Tag, das selbstzufrieden festzustellen; denn Maria Kolesnikowa bezahlt für ihre Haltung, für ihr mutiges Eingreifen in die politische Realität gerade einen unerträglichen Preis: Sie sitzt im Gefängnis. Jetzt ist es unsere Pflicht, sie zu unterstützen und alles in unserer Macht Stehende dafür zu tun, dass sie wieder freikommt.
Wir fordern ihre Freilassung, und wir fordern, dass die Demokratiebewegung in Belarus eine Chance bekommt. Deswegen sind wir heute hier, und ich bin allen dankbar, die heute auf ihre Weise, durch Musik, durch Reden, durch Handeln dieser Forderung Nachdruck verleihen. Musik ist ein „Experiment in Utopie“, Maria Kolesnikowa eine „wahre Musikerin“, eine, die im Leben steht, eine, die eingreift. Sie ist ein Vorbild.
Vielen Dank!"


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